Potsdam, 01.02.2019, 09:17 Uhr

Der Neue im Landtag: Michael Koch ist Kommunalpolitiker aus Leidenschaft

Der Brieselanger Michael Koch (38) engagiert sich bereits mehr als sein halbes Leben lang in der Politik – vor Ort, in der Gemeindevertretung und im Kreistag. Seine berufliche Laufbahn startete als Mitarbeiter der Landtagsabgeordneten Barbara Richstein. Anschließend arbeitete er für die Bundestagsabgeordnete Andrea Voßhoff und leitet seit 2013 das Parlamentsbüro von Uwe Feiler. Seit heute ist er selbst Abgeordneter und rückt für Henryk Wichmann in den Landtag nach. Seine Zukunft sieht Michael Koch in der Heimat – als Bürgermeister von Brieselang. 


Die Bahn ärgert die Brandenburger immer mal wieder. Zu voll, zu spät, zu selten, und mancherorts kommt ja auch schon länger gar kein Zug mehr vorbei. Michael Koch aber hat die Bahn zur CDU gebracht. 1998 stoppt der Abiturient an einem Infostand der Partei vor dem Bahnhof in Brieselang und kommt mit Christdemokraten ins Gespräch. Man redet, natürlich, über Bahnverbindungen. Der 18-Jährige hört zu und diskutiert mit, nimmt die Einladung zur Mitgliederversammlung an und wird kurz darauf in den Kreisvorstand der CDU Havelland gewählt. Den Eltern gefällt es das. „In meiner Familie war es immer unvorstellbar, etwas anderes als CDU zu wählen.“

Koch lernt die Kommunalpolitik kennen – und lieben. Zunächst schreibt er ehrenamtlich Protokolle für den Ordnungsausschuss seiner Gemeinde, denn einer muss es ja machen. Bald darauf arbeitet er im Wahlkreisbüro der Landtagsabgeordneten Barbara Richstein, zieht 2003 in den Kreistag ein und leitet fortan die CDU-Fraktion. Bis heute. „Andere gehen zum Fußball. Wie man sieht, bin ich aber nicht so der Sportler“, sagt Michael Koch und lacht. „Ich gehe lieber abends in eine Sitzung und streite über die Kita-Satzung.“ 
 

 
An der Kommunalpolitik schätzt er, was sie so schwierig macht: Wer Kommunalpolitik betreibt, ist für die Leute praktisch immer greifbar. Koch spricht von der „mangelnden Ausweichmöglichkeit“ – da klingt kurz der Verwaltungsfachwirt durch. „Wenn etwas vor Ort nicht funktioniert, dann erfährt man es als Kommunalpolitiker sofort. Das ist nicht immer bequem.“ Andererseits lassen sich Probleme oder Missverständnisse schneller klären: im Supermarkt oder in der Schlange beim Brötchenholen. Und ganz sicher sind die Freiheiten hier so groß wie nirgendwo sonst. Auch das schätzt Koch: an Entscheidungen konkret mitzuwirken, die eigene politische Arbeit ganz aus der Nähe zu sehen, quasi jeden Tag. 
 
Heute rückt er für den Lychener Henryk Wichmann nach, der als Sozialdezernent in die Uckermark zurückkehrt, und arbeitet bis zum Ende der Legislaturperiode als Landtagsabgeordneter. Die Bildungs- und die Verkehrspolitik sind seit jeher seine Lieblingsfelder. Hier würde er sich gern engagieren und ein paar Spuren hinterlassen. „Ich werde in acht Monaten sicher nicht die Welt verändern“, sagt Koch. „Aber ich will die Zeit sinnvoll nutzen und ein guter Abgeordneter sein. Das ist mein Anspruch.“ 
 
Wenn die Brandenburger dann am 1. September einen neuen Landtag wählen, stellt sich Michael Koch den Wählern der Gemeinde Brieselang und kandidiert als Bürgermeister. 
 
Die Heimat ruft und Michael Koch, der leidenschaftliche Kommunalpolitiker, folgt diesem Ruf gern.

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